Wie kam es dazu?

Die zwei Eigentümerinnen Habitat 8000 und SwissLife beschlossen 2016, die Erneuerung des Bergackers gemeinsam zu planen. 2019 starteten sie eine entsprechende Testplanung für einen Ersatzneubau. In drei Etappen sollen Gebäuderiegel quer zum Hang gebaut werden, die dem Gartenstadt-Charakter verpflichtet sind. Die Eigentümerinnen kommunizierten (u.a. an der städtischen Veranstaltung “Diagonal Affoltern” am 25. Oktober 2021), dass sie den Bergacker ökologisch und sozialverträglich erneuern möchten. 

Im Frühsommer 2021 erhielt der MV Zürich eine Meldung von besorgten Mieter*innen. Sie wurden (spätestens) im Sommer 2020 über den kommenden Abriss informiert, waren jedoch verunsichert, was das für sie bedeutet. 

Daraufhin beauftragte der MV Zürich den Verein Urban Equipe, mit Mieter*innen Kontakt aufzunehmen. Diese Kontakte wurden laufend auf- und ausgebaut. Es fanden Befragungen vor Ort, Gespräche an der Wohnungstür, Telefonate, gemeinsame Besuche öffentlicher Veranstaltungen und briefliche Kontaktaufnahmen statt. Dabei kam die breite Verunsicherung der Mieter*innen zum Ausdruck: “Können wir hier wohnen bleiben?”

Eine Interpellation der AL im Gemeinderat im August 2021 sowie diverse Medien-Artikel brachten die Entwicklungen am Bergacker an die Öffentlichkeit. Es tauchten weitere ungelöste Fragen auf: Ist der Ersatzneubau des Bergackers tatsächlich die ökologisch nachhaltigste Lösung? 

Darum ging der MV Zürich auf das baubüro insitu zu, um eine Analyse der Situation hinsichtlich der ökologischen und sozialen Faktoren aufzugleisen. Kurz darauf stiessen mehrere Studierende der ETH Zürich dazu, die sich zum Teil eigenständig ebenfalls mit der Siedlung Bergacker zu beschäftigen begonnen hatten. Gemeinsam beschlossen alle Beteiligten, ein unbezahltes und eigeninitiiertes Studienprojekt durchzuführen und den Bergacker als Beispiel für zahlreiche weitere Nachkriegssiedlungen in Zürich (und der gesamten Schweiz) genauer zu betrachten.

Diese Schritte geschahen stets unter Information und Absprache mit den Eigentümerinnen und im Gespräch mit Bewohner*innen des Bergackers.